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Oekofimmel von Alexander Neubacher

Ökofimmel – Wie ein Buch versucht den ökologischen Lebensstil schlecht zu reden

Alexander Neubacher will in seinem Buch “Ökofimmel: Wie wir versuchen, die Welt zu retten – und was wir damit anrichten Ökofimmel  Wie ein Buch versucht den ökologischen Lebensstil schlecht zu reden” zeigen, dass ein ökologischer Lebenswandel gelebte Hysterie sei, kontraproduktiv ist und alles nur noch schlimmer macht.

Vorweg: Ich hab das Buch nicht gelesen und werde es wahrscheinlich auch nicht tun. Nicht, weil ich so glaube Bäume zu retten, sondern weil ich glaube, dass hier einfach Schwachsinn verbreitet wird.

Natürlich passiert dies alles unter dem Deckmantel der Objektivität. Neubacher und seine Familie sind selber “ein bisschen” Öko: Recyclen und kaufen Bioprodukte, zweifeln aber, ob dies alles so richtig ist. Der nette Herr Neubacher von neben an hat dann mal ein wenig recherchiert und erschreckendes herausgefunden… Ein paar seiner Kritikpunkte werden in folgendem Video erklärt. 0 Ökofimmel  Wie ein Buch versucht den ökologischen Lebensstil schlecht zu reden

  • Ein Apfel aus Neuseeland, der dann vom deutschen Konsumenten verspeist wird, “ist aus ökologischer Sicht eigentlich eine ganz vernünftige Sache”. Ein regional angebauter Bioapfel, hat einen großen CO2-Rucksack.
  • Plastiktüten sind immer besser als Papiertüten.
  • Pfandflaschen haben eine katastrophale Umweltbilanz.

Ich möchte den von Neubacher genannten Punkten gar nicht widersprechen, viele davon sind sicher korrekt und der persönliche Ablasshandel, den man mit “ein bisschen Öko” versucht zu erreichen, wird zu recht kritisiert. Nur leider werden hieraus, zumindest laut Buchtitel und Vorstellung die falschen Schlüsse gezogen. So wie das Buch sich präsentiert, wird es in der Öffentlichkeit und bestimmt auch an den Stammtischen (gibt es die eigentlich noch) als Freibrief für ein unökologisches Verhalten aufgenommen. Zugunsten eines reißerischen Titels hat Neubacher den Schwerpunkt weg von der eigentlichen Problematik gelegt. Ein Pseudo-Öko-Lebenswandel wird unsere Umwelt nicht retten, ein Anti-Ökologischer-Lebenswandel aber auch nicht. Neubacher hätte mehr Fokus auf die Nebensätze legen müssen: Ein Apfel muss nicht nur regional, sondern auch saisonal verspeisst werden, nur dann ist dies logisch, ökologisch. Zurecht habe ich letzte Woche einen kleinen Fingerzeig aus dem Bekanntenkreis bekommen, als ich eine Spargelpizza gebacken hab, Mitte März.Der von mir verwendete Spargel aus Peru ist dabei genauso Scheiße, wie tiefgekühlter Biospargel. Ich hätte einfach noch ein-zwei Monate warten sollen. Plastiktüten sind auch nur dann ökologisch, wenn man sie mehrfach verwendet. Ich habe mir dafür unkaputtbare Dinger bei real geholt. Bei den Pfandflaschen werden zumindest die Mehrwegflaschen hervorgehoben. Es mag sein, dass ich Herrn Neubacher hier unrecht tue und im Buch selbst bessere Alternativen dargestellt werden, aber wie auch ich, werden die meisten Leute das Buch nicht lesen, sondern nur die hierum aufflammende Medienkampagne, die leider eine ganz falsche Botschaft transportier, Öko ist Schwachsinn, Öko ist kontraproduktiv. Dem ist aber nicht so! Ein korrekter ökologischer Lebenswandel ist notwendig. Auch ich bin hier sicher nicht ein überaus vorbildlicher Vertreter dieses Lebenswandels, dafür mache ich oft genug selber Schwachsinn (Stichwort Spargelpizza), dennoch glaube ich, dass wir unser Verhalten ändern müssen. Aber dazu müssen wir erstmal damit anfangen. Kleine Schritte sind hier sicherlich besser als sich hinter dem Schlagwort “Ökofimmel” zu verstecken. UPDATE: Wer auch mal die Einschätzung von jemanden hören möchte, der das Buch gelesen (bzw. gehört) hat, sollte sich auch den Artikel von Holk durchlesen.

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  • Energieausweis Weyhe - 11 years ago

    Umdenken ist auf alle Fälle wichtig. Saisonaler und regionaler Konsum von Gemüse und Obst. Weg von Plastikkonsum, weg von Kohle- und Atomkraft. Ein sehr wichtiger Punkt, der zumeist nicht genug hervorgehoben wird, ist der Fleischkonsum. Kaum jemand macht sich Gedanken darüber, was unser immer weiter steigender Verzehr von (meist aus Massentierhaltung stammenden) Fleisch weltweit anrichtet. Dabei müssten wir noch nicht einmal völlig auf Fleisch verzichten, um die Situation zu verbessern – man sollte den Konsum einfach einschränken. Und nicht immer das billigste Fleisch aus Massentierhaltung kaufen. Erstens ist dieses Fleisch nicht gesund (wir kennen alle die Nachrichten über Antibiotika in den Tieren) und zweitens dürfte man als normal ethisch und moralisch handelnder Mensch eine solche Form von Haltung und Schlachtung nicht unterstützen wollen. Informieren und umdenken bitte!
    Beste Grüße aus Bremen sendet die Bremer Energieberatung enerpremium

  • HolK - 11 years ago

    Es ist leider tatsächlich eher so, wie vermutet: Neubacher kritisiert vieles, arbeitet dabei aber oft ungenau und proviziend. So vergibt er die Chance, auch Lösungen anzubieten bzw. das Gegenüber nicht schon vorher zu verprellen. Ich habe das Ganze als Hörbuch durchgehört. Eine längere Kritik dazu gibt’s unter: http://www.holk.tv/2012/04/04/alexander-neubacher-will-weniger-oekofimmel/

  • betterandgreen - 11 years ago

    @HolK
    Was ich bei der Recherche zu dem Artikel sehr erschreckend fand war, dass es fast mehr Bücher zu geben scheint, die kritisch über einen nachhaltigen Lebenswandel berichten oder sich darüber lustig machen, als welche, die einen solchen Lebensstil promoten oder Tipps hierzu geben.

    Wie wäre es wenn wir Blogger uns alle zusammentun und gemeinschaftlich ein solches Buch via Google Docs crowdsourcen!?

    ala

    365 Tipps für einen nachhaltigen Lebenswandel

  • Sascha Hendel - 11 years ago

    Hallo. Ich habe das Buch auch gelesen und kann es nur empfehlen! Gerade dieses Buch hilft, ökologisch präziser zu denken und dem echten Planetenkiller CO2 mehr entgegenzutreten. Gerade das Solarenergiethema ist hochinteressant und zeigt, mit wieviel Profitgier auch hier die Industrie unsere Bundesregierung fest im Würgegriff hat.

  • Georg Emserman - 11 years ago

    Ich bin ein Arbeiterkind und habe um 1979 meinen Zivieldienst in Alfter bei Bonn an einer Antroposphischen Hochschule gemacht, dabei habe ich auch Öko kennengelernt. Seitdem habe ich eine sehr starke Abneigung gegenüber Öko entwickelt, weil man es sich als Arbeiter sowiso nicht leisten könnte. Die ständige Schleichwerbung in verschiedenen Kochsendungen und sonstwo in den Medien, nerven schon richtig. Da wird eine richtige Angst geschührt sich ungesund zu ernähren. Wir Verbraucher werden warhaftig schon genug behummst, dann nicht auch noch mit öko. Im Aldi gibt es schon keine normalen Möhren mehr. Ich glaube der Autor hat das Buch nur für mich geschrieben, er hat einen Orden verdient.

  • Bernd Scheickle - 10 years ago

    Oh, mann. Da versucht man echt einen Beitrag zur Lebensqualität auf diesem Planeten zu leisten und da kommt der nächstbeste Autor um die Ecke und will das wieder zunichte machen.

    Manche Leute müssen in Sachen nachhaltigkeit halt echt zu ihrem Glück gezwungen werden, z.b. wäre ohne die EU Verordnung die Glühbirne heute noch erhältlich.

    Zum Glück wird da jetzt endlich mal auf energiesparende Leuchtmittel wie LED’s led-lampenladen.de gesetzt, sonst würde die Verschwendung ja noch weiter gehen..

    Grüße aus dem Pott
    Bernd

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