Newsletter

Sponsored Links
Suche
Type & hit enter to search
Sponsored Links

Utopia in der Sinnkrise?!

Michael Wenzl berichtet auf Bio Emma über die Kooperation von Utopia und MySpace bei “Meine Welt” und kommt dabei auch auf den Spagat zu sprechen, den Utopia zwischen Glaubwürdigkeit und Wirtschaftlichkeit bewältigen muss. Auch in den Kommentaren wird kritisch mit Utopia umgegangen: Hans-Jürgen Langenbahn vom Blog Kaffee-Satz ist nicht von Utopia überzeugt und empfindet die Seite als “nicht echt”. Und auch in diesem Blog wurde schon kritisch über Utopia diskutiert (siehe Utopia knackt die 25.000 Nutzer Marke).

Die gleiche Diskussion spielt sich auch innerhalb Utopias ab (siehe Utopia-Forum). Viele Utopia-Mitglieder fühlen sich durch die massive Vermarktung von Utopia und die oft unkritische Verzahnung von Inhalten und Werbung hintergangen. Utopia zahlt beispielsweise in seinem Zanox-Partnerprogramm 2-3 Euro pro neuem User, bebetreibt  Linktausch mit einem Frauenmagazin das Pelz als Modetrend darstellt und veranstaltet verschiedene Aktionen mit Vaillant.

Die Frage ist, hat Utopia bisher einfach die falsche Zielgruppe angesprochen, diejenigen mit dem LOHASS? Oder wäre der aktive Teil der Utopia-Community wohl besser bei fairdo aufgehoben?

Utopia wird in genau einer Woche 1 Jahr alt und steckt in seiner ersten Sinnkrise. Es bildet sich ein Konfilkt heraus, der zeigt, dass die wirtschaftlichen Ziele der Macher nicht immer im Einklang mit den ideellen Zielen der Mitglieder stehen. Utopia will Wachstum um jeden Preis, während zumindest der aktive Part Community am liebsten unter sich bliebe. Für Utopia definiert sich die eigene Relevanz über Größe, für die Mitglieder über ihre Aktionen und ihre in und um Utopia angestoßenen Projekte. Utopia sucht konstruktive Pragmatiker, die aktive Community besteht aus zu einem großen Teil aus ideologie-getriebenen Aktivisten. LOHAS vs. LOVOS. Öko 2.0 vs. Öko 1.0. Neo-Ökos vs. Alt-Ökos.

Persönlich sehe ich diesen Konflikt sehr kritisch. Ein Kampf zwischen den beiden Lagern hat für keine der beiden Seiten Vorteile, besonders dann nicht, wenn er nicht konstruktiv geführt wird. Die Überzeugungstäter sind, so leid es mir tut, nur eine Minderheit, die große Masse gehört zu den Hedonisten, die den “Lifestyle of Health and Sustainability” leben. Natürlich würde auch ich mir mehr Überzeugungstäter wünschen, aber glaube auch, dass selbst der SUV-Fahrer mit Bionade am Steuer bereits einen Schritt in die richtige Richtung gemacht hat (siehe Was bin ich? – Auf der Suche nach der nachhaltigen Identität). Ein Wachstum von Utopia kann und wird in der Tat dieser Bewegung eine kräftigere Stimme verleihen und hoffentlich auch den Unternehmen zeigen, wie immer mehr Menschen ticken, welche Bedürfnisse diese haben und nach welchen Produkten sie verlangen.

Utopia startet vielleicht keine Revolution, aber eine Evolution ist bestimmt nachhaltiger. Alt-, Neo- und Pseudo-Ökos aller Länder vereinigt Euch, nur gemeinsam können wir es schaffen.